Am 9.10. haben die skrupellose, türkische Diktatur und die Terrorganisation „Islamischer Staat“ koordiniert mit dem Angriff auf Nordsyrien begonnen. Ermöglicht wurde dies, weil die rechte US-Regierung die ehemaligen kurdischen Verbündeten zum Abschuss freigegeben hat.
In diesem Moment legen türkische Bomber syrische Städte in Schutt und Asche. Die Aussicht auf Frieden in Syrien rückt in weite Ferne.
Bedroht ist mit der selbstverwalteten Region Rojava das fortschrittlichste soziale Experiment unserer Zeit. Kurdische Revolutionär*innen und nicht wenige internationale Freiwillige haben nach sozialistischen, ökologischen und feministischen Grundsätzen eine basisdemokratische, gleichberechtigte Insel im Nahen Osten aufgebaut. Sie ist nicht nur dort sondern weltweit beispiellos. Jetzt machen sich türkische Panzer daran sie zu überrollen.
Woher hat Erdogan seine Panzer? Von hier, aus Deutschland. Schon beim letzten Angriff der Türkei im syrischen Afrin wurden deutsche Leopard-Panzer eingesetzt. Dass damit NATO-Abkommen verletzt wurden, interessierte die Bundesregierung offensichtlich genausowenig wie die Vertreibung von Millionen Menschen, die Vernichtung ganzer Dörfer und Gefahr eines Massenmords an der Zivilbevölkerung durch türkische Truppen. Und wo lassen Rüstungsindustrie und Armee solche Panzer testen? Auch hier in Trier. In der Wehrtechnischen Dienststelle 41 (WTD 41) auf dem Trierer Grüneberg wurden und werden Leopard-Panzer erprobt. Deutsche Waffen, deutsches Geld – morden mit in aller Welt… Wir haben die Schnauze voll davon, dass der Terror des Krieges auch bei uns in Trier vorbereitet wird! Wir fordern die lange überfällige Konversion der WTD 41 zu einer zivilen Einrichtung und ein Ende der deutschen Waffendeals – mit dem mörderischen Erdogan-Regime – und an sich!
Wir zeigen Solidarität mit Rojava! Der IS hat es 2014 nicht geschafft, die Stadt Kobane oder den Traum einer gleichberechtigten Gesellschaft im nahen Osten dem Erdboden gleich zu machen. Auch die türkische Armee wird diese Zerstörung nicht vollenden können! Jetzt nach nur ein paar Jahren Frieden, während überall im restlichen Land die Bomben fielen, soll der Krieg zurückkehren? Niemals! Der türkische Einmarsch in Syrien muss gestoppt werden! Wir fordern endlich Frieden für Syrien!
Das Land ist nach über 8 Jahren Krieg ein Trümmerfeld. Über eine halbe Million Menschen sind tot. Die Hälfte der Bevölkerung wurde vertrieben, darunter sind auch viele unserer Freund*innen und Bekannten, die hier in Trier Zuflucht gefunden haben. Jede weitere Eskalation muss unbedingt gestoppt werden! Wenn wir an die beherzten Freund*innen vor Ort denken, die mit all ihrer Kraft eine neue Gesellschaft errichten wollten, dann füllen sich unsere Herzen mit ohnmächtiger Trauer und Wut.
Auch hierzulande greift der faschistische Terror um sich. Ebenfalls am 9.10. hat ein faschistischer, antisemitischer Mörder in Halle einen Anschlag auf eine Synagoge verübt. Dort befanden sich 70-80 Menschen um das jüdische Versöhnungsfest „Jom Kippur“ zu feiern. Gedanken an Christchurch werden wach! Er attackierte auch einen jüdischen Friedhof und einen Döner-Imbiss. Zwei Menschen wurden getötet. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen hier wie dort. Ob türkischer Nationalismus, islamistische Fundamentalist*innen oder hiesige Nazis, sie alle sind Geschwister in ihrem mörderischen Geist. Lasst uns ihnen das entgegensetzen, was sie alle nicht ertragen können: Unsere Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität.
No Pasaran – sie kommen nicht durch.
Ob Halle oder Kobane – Kein Fußbreit dem Faschismus!
Wir sehen uns am 10.10. alle auf der Straße. 18 Uhr, Porta Nigra Vorplatz.