Wir solidarisieren uns mit den Aktivist*innen sowie den Anwohner*innen welche sich gegen den Moselaufstieg wehren! Wir rufen dazu auf, die Waldbesetzung zu unterstützen! (Mehr zu Unterstützungsmöglichkeiten unten)
Es kann nicht sein, dass in Zeiten der rasant voranschreitenden Klimakrise weiterhin große Waldflächen für den Ausbau des Individualverkehrs abgeholzt werden! Denn der Verkehrsberuhigung geschweige denn einer besseren Anbindung an Luxemburg dient dies nicht, wie Gutachten zeigten. Allgemein gilt, dass mehr Straßen in keiner Weise zwingend weniger Stau oder weniger Verkehr bedeuten. Wird der Verkehr komfortabler, wird er mehr genutzt. Statt den schlichtweg nicht nachhaltigen Individualverkehr (egal ob mit Benziner oder Elektroauto) zu fördern, braucht es endlich einen breiter ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, kostenlos für alle verfügbar und flächendeckend. Es braucht mehr Logistik auf den Schienen, statt auf der Straße. Es braucht Zuwachs und Erhalt CO² bindender Naturgebiete. All dies wird mit diesem Bauprojekt nicht erwirkt. Es dient mal wieder nur der Anbindung eines Gewerbegebietes und damit den schnellen Profiten der Wirtschaft und der Unternehmen. Die Anwohner*innen müssen mit dem Verlust eines wunderschönen Waldgebietes mit intaktem Ökosystem, erhöhtem Lärm durch den Verkehr und natürlich im Allgemeinen mit den Folgen der Klimakatastrophe leben.
Für uns ist klar: Wenn mal wieder die Anliegen der lokal betroffenen Menschen ignoriert werden und für parteipolitische und wirtschaftliche Zwecke Wälder gerodet werden, während wir auf einen Klimakollaps zusteuern, dann gilt es die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Wenn unsere Interessen nicht gehört werden (wollen), dann müssen wir sie auch gegen die Interessen derer, denen das System und dessen Spielregeln aktuell dient, von unten und gemeinsam durchsetzen! Nur kollektiv, basisdemokratisch und ohne den Einfluss von Wirtschaftslobbys, Kapitalinteressen oder Parteiinteressen können wir diese Welt nach vorne bringen! Nur wenn wir uns auch in unseren eigenen Reihen gegen Diskriminierungs- und Unterdrückungsformen wie z.B. Rassismus, Sexismus, Ableismus¹ oder Queerfeindlichkeit stark machen, können wir wirklich alle dabei mitnehmen und unser aller Interessen gleichberechtig vertreten. Nur wenn wir erkennen, dass das Klima und die Umwelt nicht lediglich von individuellen Konsumfragen, wie unserem Fleischkonsum oder Autofahrten abhängt, sondern strukturellem Urspungs ist, kommen wir weiter.
Der Kapitalismus mit seinem Klassensystem, der stetig wachsen muss auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt – dem darin existierenden Leitbild der Männlichkeit, welches stetig andere unterjochen und überbieten muss – die rassistische Verschleppung, Versklavung, Ermordung und Kolonialisierung nicht-weißer Menschen weltweit, welche diese gesamte Form des Wirtschaftens erst möglich gemacht hat und die daraus bis heute anhaltende globale Ungerechtigkeit, gerade in Bezug auf die Folgen des Klimawandels – der Staat, welcher all das stets gewaltsam geschützt und ausgeweitet hat – all diese Dinge müssen zusammen analysiert, verstanden und überwunden werden. Wir sehen in dieser lokalen Waldbesetzung und der dort angestrebten Form des Zusammenlebens einen wichtigen Schritt in diese Richtung.
Also: Auf in die Waldbesetzung! Zeigen wir den Herrschenden in Politik und Wirtschaft: Kein Meter der Abholzung! Keine klimaschädlichen Bauprojekte ohne massiven Widerstand! Vom Hambacher bis zum Dannenröder Forst, von den brasilianischen Regenwäldern bis zu den Gebieten der Wetʼsuwetʼen in Kanada, von den Wäldern der Mapuche in Chile bis nach Trier –