Protest gegen die Piusbrüderschaft in Saarbrücken am 11.11.2023 – Bericht

Foto: Kai Schwerdt/CC BY-NC 2.0 >> https://www.flickr.com/photos/kaischwerdt/53327955665/ (https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/)

Anstatt mit buntem Treiben trauten sich am 11. November die mittelalterlich anmutenden Mitglieder der klerikalfaschistischen Piusbruderschaft in Saarbrücken auf die Straße, um gegen das Recht auf Abtreibung zu demonstrieren. Dabei trafen sie auf vielfältigen Gegenprotest, sowohl von dem “Bündnis für reproduktive Selbstbestimmung Saar”, welche eine bunte Gegenkundgebung vor der pro.familia veranstaltete, dem Beginn des Aufmarsches, als auch von “die Partei”, welche einen Aufzug aus Jecken und Clowns hinter den Abtreibungsgegner*innen durchführte, der Gruppe “my body, my choice Saarbrücke n”, welche am Ende eine laute Gegenkundgebung mit Pfeifen, Musik, Rufen und vielfältigen Reden durchführte, sowie von einigen Kleingruppen, welche an verschiedenen Stellen versuchten, die Route der Brüderschaft zu blockieren.

Der sogenannte “Marsch für das Leben”, welcher auch in anderen Städten wie Berlin, Köln, Leipzig und Münster durchgeführt wird, findet seit Jahren auch in Saarbrücken statt und ist dort immer wieder mit Gegenprotesten konfrontiert. Das angezogene Milieu zieht sich vom “Aktionskomitee Christen für das Leben” mit einer festen Verankerung der anti-modernistischen Piusbruderschaft hin zur AfD und anderen (neo)faschistischen Gruppen, welche sich offen vereinen im Kampf gegen Frauenrechte, das Recht auf Abtreibung, queere Menschen und reproduktive Selbstbestimmung.

Dieses Gemisch aus Antifeminismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit in unserer Region konnten wir nicht hinnehmen und sind der Einladung der Saarbrücker Genoss*innen gefolgt, um uns an den verschiedenen Aktionen zu beteilgen. So warfen wir an verschiedenen Stellen den Abtreibungsgegner*innen unsere Wut und Ablehnung entgegen, aber auch unsere Kraft für eine freie Welt jenseits von Staat und Patriarchat. Versuche, den Aufmarsch zu blockieren, wurden an verschiedenen Abschnitten immer wieder unternommen, konnten aber durch ein großes Polizeiaufgebaut leider verhindert werden.

Trotzdem hat sich gezeigt, dass Widerstand möglich ist und wir bei guter Vorbereitung und Koordination auch über längere Distanzen in der Stadt aktiv sein können. Die neu geknüpften Kontakte mit Genoss*innen aus Saarbrücken werden wir hoffentlich in Zukunft weiter vertiefen können, um in Zukunft organisiertere kollektive Aktionen umzusetzen. Das bezieht sich auch auf die Vorbereitung, denn vielen ist nicht klar welche Gefahren von den christlichen Fundamentalist*innen und ihren faschistischen Partner*innen ausgehen. Mit einer geographisch breiteren Bewerbung und Informationskampagne durch Vorträge und Plakate werden wir hoffentlich mehr Menschen mobilisieren um den Aufmärschen der Abtreibungsgegner*innen möglichst bald ein Ende zu setzen.

Wir wünschen allen von Repression betroffenen Genoss*innen viel Kraft und Mut.
Für die Freiheit, für das Leben!
Für das Recht auf sichere Abtreibung!
My body, my choice!

Foto: Kai Schwerdt/CC BY-NC 2.0 >> https://www.flickr.com/photos/kaischwerdt/53326627542/ (https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/)

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